Alvin Chau gehörte in den zurückliegenden Jahren zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Glücksspiel-Szene in Macau.
Der Lebemann wird nun aber wohl für längere Zeit von der Bildfläche verschwinden. Nach übereinstimmenden Medien-Berichten wurde der 48-Jährige zu einer Haftstrafe von 18 Jahren verurteilt. Wir haben die Fakten.
Der Geschäftsmann musste sich in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau vor Richterin Lou Ieng Ha verantworten, die in der Region als besonders streng und hart gilt.
Letztlich war es dann auch keine Überraschung, dass Lou Ieng Ha einmal mehr durchgegriffen hat. Albin Chau muss eine Haftstrafe von 18 Jahren antreten. Er wurde für folgende Vergehen bzw. Verbrechen verurteilt:
Freigesprochen wurde Alvin Chau lediglich vom Vorwurf der Geldwäsche.
Das Firmen-Konglomerat von Alvin Chau (die Suncity Group) hat nicht nur illegale Glückspiele veranstaltet. Das Konstrukt des Gangsters war noch weitreichender aufgebaut. Die Unternehmen des Geschäftsmannes sind als Veranstalter von „Casino-Reisen“ aufgetreten.
Des Weiteren konnten sich die Kunde bei Chau Geld für das Glücksspiel leihen, zu horrenden Zinsen. Genau damit soll der Verurteilte angeblich ein Vermögen gemacht haben.
Natürlich konnte die Richterin dem Angeklagten nicht alle Taten nachweisen. Der Prozess wurde dem Unternehmer auf Grundlage von illegalen Spieleinsätzen in Höhe von 97,4 Milliarden Euro gemacht, eine geradezu unfassbare Summe.
Nicht vergessen wollen wir an dieser Stelle, dass Chau nicht nur strafrechtlich verurteilt wurde. Er muss weitere, heftige Entschädigungszahlungen leisten. 771 Millionen Euro muss er an die Regierung in Macau zahlen.
Des Weiteren wurde der Unternehmer verurteilt, an fünf der sechs offiziellen Casino-Betreiber im Land Zahlungen aufgrund von entgangenen Einnahmen zu zahlen. Konkret geht’s hier um 254 Millionen Euro, die an diese Firmen verteilt werden:
Pedro Leal, der Anwalt von Alvin Chau, erklärte direkt nach der Urteilverkündigung gegenüber Medienvertretern, dass er eine Berufung prüfen werden. Leal hält die vorgelegten Beweise für einen Schuldspruch für absolut unzureichend.
Die Suncity Group ist ihren Geschäften über Jahrzehnte unbehelligt nachgegangen. Erst als der chinesische Staatschef Xi Jinping eine neue Initiative gegen Korruption im Land ins Leben gerufen hat, ist es für Alvin Chau eng geworden.
Die chinesische Regierung hat explizit das Glücksspiel unter die Lupe genommen, da dort vermutet wird, dass Unsummen an Korruptions-Geldern gewaschen werden. Im November 2021 wurde in Peking der Haftbefehl ausgestellt.
Nur zwei Tage wurde Alvin Chau von den Behörden dingfest gemacht. Die Festnahme hat im Glücksspiel-Paradies für helle Aufregung gesorgt. Gemeinsam mit dem Chef der Suncity Group wurden weitere 20 Beschuldigte wegen Betrugs, Geldwäsche und illegaler Wetten vor Gericht gestellt.
Die Sonderverwaltungszone Macau, eine ehemalige portugiesische Kolonie, ist die einzige Region in China, in der das Glücksspiel erlaubt ist. In den zurückliegenden 20 Jahren ist die Metropole zu einem echten Glücksspiel-Mekka geworden.
Das Bruttoinlandsprodukt ist dank des Glücksspiels in Rekord-Tempo gestiegen. Es reisen Gäste aus aller Welt nach Macau. Die chinesische Stadt hat an einem Tag höhere Glücksspiel-Umsätze als Las Vegas in einem Monat.
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