Twitch verbessert seine Konditionen für Top Streamer. Profitieren werden vor allem Großverdiener.
Es geht ums liebe Geld. Viele Top-Streamer haben in den zurückliegenden Monaten ihrem Ärger freien Lauf gelassen, unter anderem MontanaBlack.
Twitch hatte den Gewinnsplitt zu seinen Gunsten angepasst, mit einer 100.000 Dollar Grenze. Der Streitpunkt ist jetzt ausgeräumt.
Am Mittwoch hat Twitch in einem Presse-Statement erklärt, dass das umstrittene Limit ab sofort aufgehoben wird. Wir haben die Infos.
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Üblich ist es, dass bei Twitch die Creator-Einnahmen, also die Gelder aus den Bezahl-Abos im Verhältnis 50:50 aufgeteilt werden. Dies heißt, dass die Plattform die Hälfe des Geldes erhält, die anderen 50 Prozent gehen an den Content-Creator (Streamer).
Besonders gute und reichweitenstarke Streamer haben bei Twitch aber eine Sonderbehandlung genossen.
Sie konnten die Einnahmen im Verhältnis 70:30 für sich verbuchen. Es gab immer wieder Stimmen, die von Twitch seinerseits gefordert haben, alle Streamer, unabhängig vom Volumen der Einnahmen mit einem 70:30 Splitt auszustatten.
Im September passte das Unternehmen seine Auszahlungsbedingungen an, aber genau mit einem gegenteiligen Ergebnis.
Der 70:30 Splitt galt fortan für die Top-Creatoren – zu den in Deutschland neben Monte natürlich auch Jens „Knossi“ Knossalla gehört – nur noch bis zu einer Höchstgrenze von 100.000 Dollar.
Für alle darüber hinaus gehenden Beträge mussten die erfolgreichsten Creatoren ebenfalls 50% an Twitch abdrücken. Laut der Presseinformation von Twitch ist diese Regel mit sofortiger Wirkung Geschichte. Alle Gelder für die erfolgreichsten Streamer werden im Verhältnis 70:30 ausgezahlt.
Ziel von Twitch sei es in den kommenden Monaten zudem, den Streamer den Zugang zur 70:30 Stufe zu erleichtern.
Hierfür wird ab Mai das Partner-Plus Programm erweitert und dort mit einer zusätzlichen 60:40 Stufe versehen. Geht es nach der Kalkulation von Twitch, so werden fortan drei Mal mehr Streamer in den Genuss von vorteilhaften Umsatzbedingungen kommen.
Zusätzlich wird ab Juni das Auszahlungsmodell für die Abonnements im Prime-Gaming Service geändert, hin zu einem festen für jedes Land.
Es ist kein Geheimnis, dass Twitch in der Vergangenheit bei den eigenen Streamern für gewaltig Ärger gesorgt hat.
Dabei ging es nicht nur um die finanziellen Rahmenbedingungen, sondern gleichzeitig um den weitreichenden Glücksspielbann auf der Streaming-Plattform. Zahlreiche Top-Streamer haben Twitch daraufhin verlassen und sind zu Kick gewechselt.
In den zurückliegenden Wochen waren immer wieder Infos im Umlauf, dass weitere Streamer diesen Schritt planen. Selbst MontanaBlack hat immer wieder indirekt das Ende bei Twitch ins Spiel gebracht. Es ist augenscheinlich, dass Twitch bemüht ist, die Streamer mit verbesserten Konditionen zu binden.
Hinter der Anpassung stehen natürlich wirtschaftliche Überlegungen. Twitch-Chef Dan Clancy hatte erst kürzlich erklärt, dass das Unternehmen nicht profitabel ist und von Mutterkonzern Amazon gestützt wird. Twitch hatte sich vor einigen Wochen von einem Drittel der Mitarbeiter getrennt.
Die Reaktionen im Netz auf die neuen Twitch Splitt-Regeln sind überwiegend positiv. Zahlreiche User haben den Streaming-Plattform Betreiber für die neuen Konditionen gelobt. Es sei längst überfällig gewesen, das 2022 ohne Not eingeführte Limit aufzuheben.
Kritik gibt’s aber trotzdem. Einige User bemängeln, dass die Einkommenserhöhung für die Top-Streamer und die gleichzeitigen Mitarbeiter-Entlassungen kein gutes Bild abgeben. Des Weiteren sind von der Maßnahme ohne nur die großen Content-Creatoren betroffen.
Für kleinere Livestreamer entsteht keine Verbesserung.
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