Was ist Viewbotting für Streamer und YouTuber?

Ist Viewbotting in Gaming Streams ein Betrugsversuch oder schadet man sich selbst?

Es tobt ein Viewbotting Beef auf YouTube. Vorwürfe gegen Gamerbrother sorgen für Aufruhr. Er selbst sorgt für Aufklärung. Ach ja, und Staiy verliert einmal mehr die Fassung.

Was ist Viewbotting?

Grob gesagt beschreibt der Begriff gekaufte Views. Allerdings kann die Methode auch dem Auftraggeber selbst schaden. Viewbotting wird genutzt, um Klickzahlen in die Höhe zu treiben. Es ist also vor allem für Streamer – z. B. Casino Streamer – und Gamer relevant.

In der deutschsprachigen Gaming-Community ist ein Streit über Viewbotting entbrannt, der derzeit für große Diskussionen sorgt.

Im Zentrum steht der YouTuber und Streamer Gamerbrother, der von HapticRush beschuldigt wird, Viewbots – also gekaufte, künstliche Zuschauer – verwendet zu haben, um seine Zuschauerzahlen zu manipulieren.


Kein Streaming, keine Bots, nur Games


Die Vorwürfe und Reaktionen

HapticRush, selbst ein etablierter Content Creator, erhob in einem Video den Vorwurf, Gamerbrother habe Viewbots eingesetzt, um seine Reichweite auf YouTube und Twitch zu vergrößern.

Er argumentierte, dass die Aufrufzahlen und Interaktionen in Gamerbrothers Streams nicht mit der tatsächlichen Größe seiner Community übereinstimmten. Dies sei ein Hinweis auf künstlich erzeugte Zuschauerzahlen.

Gamerbrother youtube video
Gamerbrothers Video (Screenshot).

Gamerbrother reagierte prompt auf die Anschuldigungen und stellte ein Video online, in dem er die Vorwürfe von sich wies. Er erklärte, dass seine Aufrufzahlen organisch seien und er nie auf Viewbotting zurückgegriffen habe.

„Ich habe nichts zu verbergen, meine Community wächst seit Jahren kontinuierlich“, so Gamerbrother in seinem Video. Er bezeichnete die Anschuldigungen als haltlos und betonte, dass es keinen klaren Beweis dafür gebe, dass er gekaufte Views genutzt habe.

Staiy, ein weiterer bekannter Streamer, der sich vor allem auf Reactions konzentriert, schaltete sich in die Debatte ein und äußerte sich in einem eigenen Video zu dem Thema.

Er analysierte Gamerbrothers Video und nahm eine kritische Haltung ein. Staiy erklärte, dass es schwierig sei, solche Vorwürfe eindeutig zu beweisen oder zu widerlegen.

Er wies aber auch darauf hin, dass Viewbotting, wenn es tatsächlich betrieben wird, der Glaubwürdigkeit eines Content Creators – also in diesemFall dem Auftraggeber selbst – sehr schaden könne.

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Das schafft nur Baby Shark.

Wie funktioniert Viewbotting?

Viewbotting bezeichnet das künstliche Erhöhen von Zuschauerzahlen durch den Einsatz automatisierter Bots. Diese Bots erzeugen den Anschein, dass ein Video oder Livestream von deutlich mehr Menschen gesehen wird, als es tatsächlich der Fall ist.

Die Idee dahinter ist, dass höhere Zuschauerzahlen oft zu mehr organischen Zuschauern führen, da viele Nutzer eher auf Videos oder Streams klicken, die populär erscheinen.

Allerdings funktioniert Viewbotting nur unter bestimmten Bedingungen. Auf Plattformen wie YouTube oder Twitch werden Zuschauerzahlen zwar öffentlich angezeigt, doch diese Zahlen allein reichen nicht aus, um Erfolg zu garantieren.

Wichtig sind auch Interaktionen wie Likes, Kommentare und die Watchtime (die Zeit, die Zuschauer tatsächlich mit dem Konsum des Inhalts verbringen).

Wenn diese Faktoren nicht mit den hohen Aufrufzahlen übereinstimmen, kann der Algorithmus die Inhalte herabstufen, was auf Dauer zu geringerer Reichweite führt.

Negative Konsequenzen von Viewbotting

Obwohl Viewbotting kurzfristig die Aufrufzahlen erhöhen kann, hat es langfristig oft negative Auswirkungen.

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Staiys Reaktion (Screenshot).

Wenn YouTube oder Twitch feststellen, dass ein Video oder ein Stream durch Bots manipuliert wurde, kann dies zur Sperrung des Kanals oder zu Strafen führen.

Zudem können unnatürlich hohe Views bei gleichzeitig geringer Interaktion dazu führen, dass der Algorithmus der Plattform den Inhalt als irrelevant einstuft.

Das führt dazu, dass das Video weniger oft vorgeschlagen wird, was die organische Reichweite stark verringert.

Darüber hinaus wird das Vertrauen der Community in den Content Creator stark beschädigt. Viewbotting wird als unehrlich angesehen und schädigt das Image eines Creators nachhaltig.

Wenn herauskommt, dass eine angebliche Popularität nur durch gekaufte Zuschauerzahlen zustande kam, lässt das keinen Follower kalt.

Warum Viewbotting schwer zu beweisen ist

Ein großes Problem bei der Diskussion um Viewbotting ist, dass es sehr schwer nachzuweisen ist. Plattformen wie YouTube und Twitch geben nur begrenzt Auskunft darüber, woher die Zuschauer eines Videos kommen oder wie diese generiert wurden.

Gekaufte Views oder Bots lassen sich oft nur schwer von echten Zuschauern unterscheiden, insbesondere wenn die Bots so programmiert sind, dass sie nicht nur zuschauen, sondern auch interagieren (zum Beispiel durch Likes oder Kommentare).

Selbst wenn die Aufrufzahlen ungewöhnlich erscheinen, reicht dies allein nicht aus, um Viewbotting zweifelsfrei zu beweisen. Kurz gesagt, ein Beweis ist unmöglich. Siehe dazu auch Staiys Video.

Das bedeutet, dass Vorwürfe wie die von HapticRush gegen Gamerbrother auf Indizien basieren, nicht auf handfesten Beweisen. Letztlich bleibt es den Plattformen vorbehalten, solche Aktivitäten zu untersuchen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen.

Fazit

Der Vorwurf des Viewbottings ist in der Gaming-Community ein ernstes Thema, das schnell zu Spaltungen führen kann. Im Fall von Gamerbrother und HapticRush bleibt unklar, ob wirklich Viewbots im Spiel waren oder nicht.

Während Gamerbrother die Vorwürfe zurückweist, zeigt der Fall, wie schwer es ist, solche Anschuldigungen eindeutig zu belegen.

Gleichzeitig wird deutlich, dass Viewbotting, selbst wenn es kurzfristig Erfolge verspricht, langfristig große Risiken birgt – sowohl für die Reichweite als auch für das Image eines Creators.

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